Auch Whippets brauchen eine Aufgabe

Whippets sind keine Schäferhunde. Sie sind keine Befehlsempfänger und benötigen, eine gute Erziehung vorausgesetzt, keine permanenten Hinweise, wie sie sich zu verhalten haben. Dennoch ist es im Alltag sehr hilfreich, wenn man ihnen eine Aufgabe auftragen kann, die sie zuverlässig ausführen. Das erhöht die Chance, zu verhindern, dass sie sich selbige nach eigenem Gusto aussuchen.

Ein Beispiel aus der Praxis

Wir spielten mit Moony mit dem Ball. Er apportierte freudig und zuverlässig bis in die Hand. Als er gerade mit dem Ball im Maul zu uns zurücklaufen wollte, kam ein Reh des Weges. Moony, mit dem Ball im Maul, sah kurz nach dem Reh und beschloss, dass er dafür gerade keine Zeit hatte. Er musste seinen Job erledigen und brachte brav den Ball zu uns zurück.

Moony apportiert einen Ball

Wenn ein Whippet sich auf eine beliebte Aufgabe freut oder sie gerade ausführt, kann er so fixiert auf diese Aufgabe sein, dass er sein Umfeld gar nicht mehr wahrnimmt. Das kann im Angesicht von freilaufenden Rehen und Hasen oder bei potentiell unschönen Hundebegegnungen seine Kooperationsbereitschaft deutlich erhöhen oder zumindest dem Besitzer die entscheidende Sekunde Zeit verschaffen, um den Hund zu rufen und anzuleinen.

Was ist eine sinnvolle Aufgabe für einen Whippet?

Der Whippet als Hetzjäger freut sich über jede Aufgabe, die seine Jagdleidenschaft befriedigt. Dazu gehören besonders Beutespiele aller Art. Andere Möglichkeiten bieten Nasenarbeit sowie je nach Charakter, vor allem bei verfressenen Exemplaren, auch das Abrufen kleiner Tricks.

Sehr beliebt ist und war bei allen unseren Hunden das Fangen oder Apportieren von Bällen oder Frisbees sowie das Spiel mit der Reizangel. War DIE Tasche oder die Reizangel mit dabei, hatten sie nur noch Augen für das Objekt der Begierde. Dasselbe kann man erreichen mit einem Lieblingsspielzeug an einer Schnur, besonders wenn es lustig hüpft.

Diese Aufgaben klingen eher nach Spaß als nach Arbeit. Das ändert jedoch nichts am Ergebnis.

Candy fängt ein Spielzeug

Wenn der Hund nicht nur durch Bewegungsreize zu motivieren ist, kommen auch eher klassische Übungen in Frage.

So ist die Suche nach Futterbeuteln oder spontan verlorenen Gegenständen ebenfalls geeignet, sofern der Hund sich für diesen Spaß interessiert.

Eine einfache und bei manchen Hunden sehr hilfreiche Übung ist das Berühren der Hand als Handtarget. Sobald die Hand nach außen gedreht wird, muss der Hund sie mit der Nase anstupsen.

Mit dieser Übung konnte ich mit Dari freilaufend durch jede Kaninchenkolonie laufen. Sobald ich einmal damit angefangen hatte, hatte er für die nächste Stunde nichts wichtigeres zu tun, als meine linke Hand anzustarren und zu hoffen, dass ich sie ausdrehe. Jedes x-te korrekte Anstupsen wurde mit einem Leckerchen belohnt. Für diesen verfressenen Hund war das Ansporn genug.