Zeckeninvasion

vier Zecken

Wir verbrachten im November ein paar Tage bei Freunden in Brandenburg. Bereits bei der Ankunft wurden wir gefragt, ob unsere Whippets gegen Zecken geschützt seien. Und das hatte einen guten Grund.

Nach dem ersten kurzen morgendlichen Spaziergang über eine Wiese fanden wir vier Zecken an den Hunden und eine weitere an meinem Hosenbein. Die Zecken waren trotz Temperaturen um 10 C° extrem schnell unterwegs und sehr groß.

Die Vermutung war zunächst, dass es sich um Hyalomma-Zecken handeln könnte, da nur eine das für die ebenfalls große Wiesenzecke typische Muster trug. Allerdings fehlten die markant geringelten Beine. Daher waren es bis auf einen offensichtlichen Holzbock vermutlich doch Wiesenzecken (früher genannt Auwaldzecke; Dermacentor reticulartus). Diese sind nicht nur vermehrt bei niedrigen Temperaturen unterwegs, sie übertragen auch die lebensgefährliche Babesiose. Aufgrund der Schnelligkeit der Zecken konnten wir kein Foto oder gar Video der lebenden Tiere aufnehmen.

Nach dem nächsten, größeren Spaziergeng fanden wir in Summe 25 Zecken an den Hunden und eine weitere an meinem Bein. Eine Zecke hatte es sich bereits in Howies Nackenfell gemütlich gemacht, eine weitere saß bissbereit bei Sammy in der Leiste. Beide konnten wir entfernen, bevor sie Schaden anrichten konnten.

Danach hielten wir uns von den Wiesen fern. Doch auch am Wegesrand sammelten wir die nächste Zecke ein. Nur am frühen Morgen bei 2°C war es den Zecken offenbar zu kalt.

Das Erschreckende war die Geschwindigkeit, mit der sich die Zecken trotz der niedrigen Temperaturen fortbewegten. Solche Geschwindigkeiten kennen wir von heimischen Zecken nur im Hochsommer.

Zum Glück waren sie auf den Whippets gut zu sehen. Wenn diese Zeckenart sich in ganz Deutschland verbreitet, werden wir einen ganzjährigen Zeckenschutz benötigen. Gerade im Sommer, wenn die Hunde den ganzen Tag im Garten unterwegs sind, kann man sie nicht alle 15 Minuten gründlich absuchen.