Nachdem wir Yari, Priyas Halbbruder, vor ein paar Wochen auf seiner ersten Ausstellung zugucken durften und Brigitta und Dany mir Mut zugesprochen haben, habe ich mich getraut, es mit Priya auch einmal zu probieren.
Ich muss mich wirklich sehr bei Brigitta bedanken, die mir unzählige Tipps gegeben und Fragen beantwortet hat. Ohne ihre Hilfe hätten wir das nie so gut hinbekommen!
Brigitta gab mir also zahlreiche Tipps was und wie ich mit Priya üben sollte. Dass ein junger Hund gerne mal anfängt zu zappeln, wenn man ihn beim Stellen anfasst, also bspw. versucht das einzelne Hinterbein an die richtige Stelle zu positionieren, traf und trifft auf Priya auf jeden Fall zu. Das haben wir also erstmal gelassen.
Brigittas Tipp war, Priya aus der Bewegung heraus stehen bleiben zu lassen und dann die Zeit des Stehens zu verlängern, später dann den Hund zu korrigieren, wenn er nicht richtig steht. So weit sind wir ehrlich gesagt mit dem Üben nicht mal gekommen, unsere Challenge war überhaupt zu stehen.
So reisten wir dann also Samstagmorgen nach Erkrath um noch bevor es losging, einmal mit Brigitta zusammen zu üben. Bis dahin hatte mir noch nie jemand der Ahnung hat beim Üben zugeschaut.
Wir waren dann auch ganz schön aufgeregt und Priya hüpfte mehr neben mir durch den Ring, als dass sie getrabt ist. Ein paar gute Tipps habe ich aber noch von Brigitta bekommen und wir hatten ja noch den ganzen Vormittag Zeit, uns die Rüden anzugucken. Inklusive Brigitta, die ihren Hund Timo zum ersten Mal ausgestellt hat.
Die nächsten Stunden habe ich mir also viele tolle Hunde angeschaut und mich mit ganz lieben Menschen unterhalten, die mir auch noch weiter Mut zugesprochen haben. Ich fühlte mich dann auch schon ruhiger, ich meine mit so einem tollen, schicken Hund wie Priya, was soll da schon schief gehen 😊.
Nachdem Brigitta und Timo, die super waren, dran waren, ging es dann auf einmal ganz schnell und die Hündinnen Jugendklasse war an der Reihe.
Davor gab es noch ein kleine Krise, als Brigitta mir sagte, ich könne meine (Leckerlie)Tasche im Ring nicht tragen. Uups das wusste ich nicht und Hosentaschen hatte mein Kleid auch keine. Not macht ja bekanntlich erfinderisch und so habe ich mir einfach einen Kotbeutel voll Leckerlies an den Gürtel meines Kleides geknotet :D, halb versteckt unter meinem Arm, hat geklappt.
Ab ging es also in den Ring, eine Runde alle zusammen laufen, leichtes Gehüpfe von Priya aber voll ok. Dann erstmal warten, wir waren als letztes an der Reihe. Jetzt konnte ich mir genau anschauen, wie gut die ganzen Hunde vor uns gezeigt wurden. Egal, wir sind jetzt hier, wir machen das zum ersten Mal, Nerven behalten!
Sie war ok beim Warten, hier kommt es denke ich auf den Hund an. Ich habe ihr kein Kommando gegeben und nur mal wenn sie gefiept hat gesagt sie soll ruhig sein. So etwas wie Platz und Bleib zu üben ist vermutlich die bessere Variante für einen Hund, der nicht eh von sich aus ruhig ist in so einer Situation.
Dann waren wir dran, ok den Hund irgendwie einigermaßen gerade auf den Tisch stellen, der Richter kommt, Priya verteilt Nasenküsse, ich sage, dass wir das heute zu ersten Mal machen und entschuldige mich schon mal für eventuelle Patzer. Der Richter Olaf Knauber war wirklich sehr nett und hat mir auch gut zugesprochen, ruhig bleiben, den Hund nicht nervös machen. Ich versuche es und los geht’s mit dem alleine laufen. Priya hat das super gemacht, ist einfach neben mir her geschnurrt, kein Hüpfen oder sonstiges. Dann das Stehen, wie gesagt, daran den Hund richtig zu stellen war eh nicht zu denken, es ging darum, dass sie aus der Bewegung möglichst gut und lange stehen bleibt. Und auch das hat sie für unseren Übungsstand echt soo Klasse gemacht! Klar sie hat sich 2 mal hingesetzt, sich aber von mir wieder hinstellen lassen. Da sie eben nicht 100% stand, sind wir nach einer Weile immer weiter nach rechts abgedriftet. Da habe ich sie dann nochmal im Kreis um mich herumgeführt und neu stehen lassen. Dann war der Richter zum Glück fertig mit Diktieren, hat uns gelobt und Priya ein Vorzüglich gegeben 😊 und wir durften wieder in die Reihe zu den Anderen. Nochmal eine Runde zusammen laufen und dann entschied sich der Richter welche Hunde platziert werden.
Tja und da hatte ich irgendwie einen kleinen Aussetzer, ich war so froh, dass wir den Part, wo wir alleine bewertet wurden geschafft hatten, ich war gedanklich „schon fertig“ und habe gar nicht mehr darauf geachtet wie Priya eigentlich dasteht 😀 Da war meine Konzentrationsfähigkeit wohl am Ende 😊. Ein Ruf aus dem Off brachte mich dann wieder einigermaßen auf Kurs und ich habe nochmal kurz versucht sie vernünftig hinzustellen.
Und dann hatten wir es auch schon geschafft und ich bin sehr happy mit dem Ergebnis!
Es war ein schöner Tag an dem Priya und ich viel Neues lernen durften. Nachdem ich meine beiden vorherigen Hunde in Spanien von der Straße aufgelesen habe und nichts über ihre Vorgeschichte oder gar Verwandtschaft wissen konnte, finde ich es bei Priya um so schöner, Verwandte oder auch nur gleiche Rassevertreter kennen zu lernen und mich mit Menschen zu unterhalten, die schon lange mit Whippets leben.
Ansonsten denke ich ist das Wichtigste bei einer Ausstellung die Nerven zu behalten und sich immer wieder vor Augen zu führen, dass das ganze aus Hundesicht mal wieder eine ganz seltsame Menschenidee sein muss 😀
Wenn mein Hund im Ring noch nicht ruhig stehen bleibt und anfängt zu hampeln, dann habe ich eben noch nicht genug mit ihm geübt, dem Hund darf man das nicht vorwerfen oder ihn sogar bestrafen. Ich denke mit dieser Einstellung kann man wirklich einen schönen Tag auf einer Ausstellung verbringen und der Hund auch wirklich Spaß daran haben. Sie machen ja für die richtigen Leckerlies auch sonst jeden Quatsch mit, warum dann also nicht auch diesen?
Wir werden es sicherlich noch einmal versuchen.