Unverhofft kommt oft
Als Moony ungeplant in unser Leben stolperte hatten wir bereits 2 Whippets. Ein dritter war nicht geplant. Weiss war auch gar nicht unsere Farbe. Moony wurde im Alter von 20 Monaten aus privaten Gründen an seinen Züchter zurückgegeben. Es kam aus einem Dreierrudel mit zwei älteren Whippets.
Kaum war er im Züchterhaushalt eingetroffen, wurden die Hündinnen läufig. Als Moony’s Züchter uns fragte, ob wir ihn für die Zeitdauer der Läufigkeit in Pflege nehmen könnten, hatten wir keine Bedenken, ihn danach wieder abgeben zu können.
Moony war mit dem Umzug ganz und gar nicht glücklich. Er lag im Auto zwischen den beiden anderen Jungs und wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Unser erster Stopp war an einer unserer Lieblingsflitzewiesen. Dort ließen wir die Hunde laufen und Moony drehte minutenlang Runde um Runde um Stress abzubauen. Danach kam er freudestrahlend zu uns und begrüßte uns als neue Familie.
Zu Hause angekommen fühlte er sich gleich heimisch und begann bereits am nächsten Tag mit der Einführung eigener Hausregeln. Loriot, der seine freche Nase in Moonys Napf gesteckt hatte, bekam direkt seinen Mißmut zu spüren. Überhaupt konnte Moony mit Loriots respektloser Art so gar nichts anfangen und zeigte ihm das sehr deutlich. So mussten wir in den ersten Tagen mehrfach eingreifen, um die Stimmung nicht hochkochen zu lassen. Das bestärkte uns darin, dass Moony so schnell wie möglich wieder zum Züchter zurückziehen sollte.
Während der freche Loriot also etwas eingebremst wurde, hat Moony umgekehrt den ruhigen Candy hofierte. Dieser war mit der Situation sehr glücklich, da er mit Loriots Verhalten eher überfordert war. Nach knapp zwei Wochen hatte Moony unsere Truppe komplett umorganisiert. Candy war Chef, Moony war Zweiter und Loriot hatte nicht zu sagen. Dafür durfte er machen was er wollte, solange er die Chefetage nicht zu sehr belästigte. Plötzlich hatten wir ein funktionierendes Rudel.
Als wir gefragt wurden, ob wir Moony behalten wollen, war die Antwort klar: Ja, auf jeden Fall.
Fakten
DOB: 16.04.2002
DOD: 16.03.2016
Todesursache: Lebertumor
Vater: Superfly’s U be mine
Mutter: Koseilata’s Josephine Baker
Rufname: Moony
Größe: 49,7 cm
Gewicht: 14,5 kg
Pedigree: Whippet Breedarchive
IK 5 Gen: 2,93% IK 10 Gen: 8,7%
Titel, Championate und weitere Erfolge:
Internationaler Schönheitschampion
Deutscher Schönheits-Champion (VDH)
Deutscher Schönheits-Champion (WCD)
Deutscher Champion für Schönheit und Leistung
Verbandsjugendsieger 2003
DWZRV-Veteranen-Champion
VDH-Veteranen-Champion
DWZRV Verbandsveteranensieger 2015
Sieger Nachzuchtgruppenwettbewerb 2015
Coursingleistungsurkunde
Er gewann 6 CAC in drei verschiedenen Ländern, 4 Res. CAC, 3x BR, 1x BOB sowie 2 CACC und 1 Res. CACC.
Nachkommen:
Moony hatte 5 Würfe mit 23 Welpen (5, 18) und hat bisher 52 Enkel.
Einige seiner Kinder und Enkel waren ebenfalls erfolgreich in Sport und Show.
Verwandschaftsverhältnisse:
Vater von Howie
Opa von Timo
Uropa von Sammy
Onkel von Dari
Großonkel von Kaspar
Ausstellung und Sport
Mit Moony begann ich Spaß am Ausstellen zu bekommen. Candy und Loriot hatten wir nur gelegentlich ausgestellt. Moony war bereits in der Jugendklasse erfolgreich ausgestellt worden. Eine Bedingung für die Übernahme war daher, dass ich ihn weiter ausstellen würde. Zusammen mit den beiden anderen machte er seine Coursinglizenz und hatte viel Spaß an seinem neuen Hobby. Er erreichte sehr schnell das Championat für Schönheit und Leistung und die Zulassung für die Gebrauchshundeklasse. Sein größter Erfolg war das internationale Schönheitschampionat.
Auch beim Agility machte er eine gute Figur, wenn er sich auch weigerte, einen Parcour jemals mehr als zweimal zu durchlaufen. Dabei war er nicht schnell, aber konzentriert und meistens fehlerfrei.
Leider neigte er zu Kapselverletzungen, so dass er beim Coursing immer wieder pausieren musste, was ihm überhaupt nicht gefiel. Daher konnte er leider das Coursingchampionat nicht vollenden.
Im Alter von 13 Jahren gewann Moony auf der Verbandssiegerausstellung den Nachtzuchtgruppenwettbewerb. Damit trat er in die Fußstapfen seiner Mutter Joe, die diesen nur einmal jährlich stattfindenden Wettbewerb sogar zweimal für sich entscheiden konnte.
Fun Facts
Spitznamen:
Plüschi
Mr. Cool
Fauler Sack
Berufswünsche:
Babysitter
Lehrer
Buchhalter
Ordnungshüter
Lieblingsbeschäftigung: schlafen
Lebensmotto: Warum sollte ich stehen, wenn ich auch liegen kann
Lieblingsübung: leg dich hin
Lieblingsfutter: egal, bitte reichlich
Moony und die Damenwelt
Moony liebte alle Whippetdamen und die meisten liebten ihn. Wurde eine Hündin nicht läufig, musste man sie nur Moony vorstellen, dann erledigte sich das Problem meistens innerhalb weniger Tage.
Leider beschränkte sich sein besonderes Interesse nicht auf läufige Hündinnen. Da auch das auf Gegenseitigkeit beruhte, hatten wir eine Zeit lang mehrfach die unangenehme Situation, dass Hündinnen deutlich Interesse bekundeten und er dem so gar nicht abgeneigt war.
Skills
Moony und Welpen
Welpen waren Moonys große Leidenschaft. Wer (zurecht) sagt, dass es keinen Welpenschutz zwischen fremden Hunden gibt, wurde durch Moony eines besseren belehrt. Moony liebte alle Welpen und behandelte sie, als wären es seine eigenen.
Das hinderte ihn nicht daran, jeden Junghund punktlich ab der 17. Lebenswoche einer strengen Erziehung zu unterwerfen. Dabei war er sehr geduldig, gab aber keine Ruhe, bevor der Unterrichtsstoff von seinem Zögling nicht vollständig verstanden und umgesetzt wurde. Eine Lektion konnte durchaus mehrere Unterrichtseinheiten umfassen, wenn Verständnisschwierigkeiten das erforderten. Offenbar hatte er einen genauen Lehrplan im Kopf, den er penibel einhielt.
Umgekehrt beschützte er zuverlässig “seine” (also alle) Welpen und Junghunde vor frechen Geschwistern oder fremden Hunden, die das Hetzen junger Whippets für ein amüsantes Spiel hielten.
Dass er er Meinung war, auch fremde erwachsene Hunde erziehen zu müssen, ist eine ganz andere Geschichte…
Nachkommen
Moony als Menschenfreund
Moony hatte eine sehr enge Beziehung zu Menschen im Allgemeinen und zu uns im Besonderen. Er vertraute jedem Menschen, solange der ihm keinen Grund gab, das nicht zu tun. Das schloß auch den Tierarzt ein, selbst wenn es unangenehm wurde.
Moony war sehr sanft zu fremden Menschen und Kindern, besonders wenn sie ihm schutzbedürftig erschienen. Traurige Menschen wurden getröstet, bei unsicheren Menschen war er der ideale Therapiehund und Kinder wurden beschützt und behütet. Jeder Fremde durfte unser Grundstück betreten, solange es kein Einbrecher war.
Verwandschaftsverhältnisse
Vater von Howie
Onkel von Dari
Uropa von Sammy
Opa von Timo
Großonkel von Kaspar