Golden Peanuts Candyman

Whippet Candy Portrait

Unser erster Whippet

Candy war unser erster Whippet. Wir hatten uns auf Fotos und in Berichten in seinen Vater Thrilly verliebt. Als wir erfuhren, dass Thrilly einen Wurf haben würde, haben wir uns gleich für diesen angemeldet.

Whippet Welpe Candy sitzt im Gebüsch

Fakten

DOB: 15.04.2002
DOD: 13.07.2019
Todesursache: Altersschwäche

Rufname: Candy

Größe: ca. 50,5 cm
Gewicht: 13,5 kg

Pedigree: Whippet Breedarchive

IK 5 Gen: 5,47% IK 10 Gen: 10,9%

Titel, Championate und weitere Erfolge:
Deutscher Coursingsieger 2004 (nationale Klasse)
Coursingleistungsurkunde

Candy als Bürohund

Es war von Anfang an geplant, dass Candy mit ins Büro kommen würde. Daher begann seine berufliche Laufbahn im zarten Alter von 10 Wochen. Im Büro lernte er als erstes unsere anderen Bürohunde Archie (Hovawartmix) und Merlin (Schäferhundmix) kennen. Die beiden waren sehr geduldig und ließen sich bereits am ersten Tag 8 Stunden bespaßen. Von Schlafen und Pausen für den Zwerg konnte keine Rede sein.

Whippet Welpe Candy spielt im Büro mit einen Schäferhundmix

Fun Facts

Spitznamen:
Männlein
Grautier
Kanarienvogel

Berufswünsche:
Buchhalter

Lieblingsbeschäftigung: kontrollieren, ob alle anwesend sind, und Einhaltung aller Termine

Lebensmotto: Das Leben wäre so schön ohne Änderungen (außer beim Futter)

Lieblingsübung: Sitz, bevorzugt auf meinen Füßen

Lieblingsfutter: keins, aber Hühnerhälse und grüner Pansen sind gar nicht so schlecht

Was ein kleiner Whippet alles lernen muss

Auch Golden Retriever Barry war ein beliebter und geduldiger Spielgefährte. Candy hatte viel Spaß mit seiner buschigen Rute und Barry zeigte ihm alles, was ein ordentlicher Hund wissen muss.

Der Spaß hörte auf, als Barry in knietiefes Wasser sprang, Candy nichtsahnend hinterherhüpfte und prompt vollständig untertauchte. Danach steckte Candy nie wieder auch nur einen Zeh freiwillig ins Wasser.

Wir gingen mit Candy in eine sehr gut geführte Welpenspielgruppe, wo er viele andere Hunderassen, verschiedene Gegenstände, Lärm und komisch verkleidete Menschen kennenlernte. Er trug es mit Fassung und wir durften immer wieder zeigen, mit welchen Mitteln man auch einen kleinen Windhund zur mitarbeit überreden kann. Beliebtestes Spielzeug und eine wichtige Trainingshilfe war ein Quietschehuhn an einer Schnur. Das war wichtiger als alles andere. So konnten wir ihn aus fast jeder Situation abrufen.

Überhaupt war Candy sehr folgsam, aber schnell überfordert, wenn er eine Übung nicht sofort verstand. Daher begann ich mit ihm zu Clickern.

Zum Anclickern bringt man dem Hund bei, dass auf ein Click immer ein Leckerchen folgt. Daher stellte ich mit mit einem Clicker und einem Teller gekochter Hühnerbrust bewaffnet in den Garten. Was machte Candy? Er sprang mich an. Dafür wollte ich ihn nicht belohnen, also wartete ich, bis er damit aufhörte. Wenn er nicht sprang, setzte er sich erwartungsvoll vor mich. Click – Leckerchen.

Das ganze wiederholte sich ungefähr 100 mal. Entweder er sprang oder er saß. Also bekam er Leckerchen nur fürs Sitzen. In den nächsten Wochen konnte ich mich kaum bewegen, denn sobald er nur ahnte, dass irgendwo ein Leckerchen im Spiel war, saß er, und zwar genau vor meinen Füßen und damit mitten im Weg.

Skills

Gehorsam
Motivierbar
Kooperationsbereit
Selbstbewusst
Anhänglich
Kinderlieb
Jagdtrieb

Candy war ein sehr braver Hund. Da er es nicht mochte, wenn jemand schimpfte, versuchte er einfach, alles richtig zu machen. Er hat in seinem Leben genau einmal versucht zu jagen. Unsere Reaktion darauf hat ihm nicht gefallen, also hat er es nie wieder versucht.

Es zeigte sich schnell, dass er ein möglichst ruhiges, geregeltes Umfeld bevorzugte. Besuch war schlecht, wenn der wieder ging, was das aber auch nicht ok. Überhaupt stand er sich gern selbst im Weg und war schnell überfordert, wenn er eine Situation nicht lösen konnte. Er erstarrte und rührte sich selbst dann nicht mehr, wenn er angegriffen wurde.

Er selbst wurde nie aggressiv, er wusste gar nicht was das ist. Dennoch kommunizierte er sehr eindeutig, wenn er etwas nicht wollte. Krallen schneiden war so ein Thema. Dabei zeigte er mir still einen Zahn, um sich anschließend 10 Minuten über das Maul leckend “zu entschuldigen”. Als er älter wurde, lernte er zumindest, sich dreiste Junghunde eindrucksvoll vom Leib zu halten. Die konnten ja nicht ahnen, dass “so tun als ob” seine maximale Eskalationsstufe war.

Whippet Candy rennt
Whippet Candy beim Coursing
Whippet Candy beim Coursingtraining

Wie seine Mitbewohner Loriot und Moony war auch er ein begeisterter Courser. Allerdings war seine Leistung sehr abhängig von der Tagesform. War er motiviert, stand er schon mal ganz vorne auf dem Siegertreppchen. An weniger guten Tagen war er auch mal letzter.

Auch die notwendige Rennmessung war für ihn ein Problem. Bei der ersten Messung regte er sich so auf, dass er ausgemessen wurde und seine erste Saison in der nationalen Klasse der übergroßen Whippets laufen musste. In dem Jahr gewann er das Titelcoursing für den Deutschen Coursingsieger in der Nationalen Klasse. So hatte selbst das etwas Gutes. Wie haben nie erfahren, wie groß er wirklich war. Es war unmöglich ihn korrekt zu messen.

Trotz seiner unstetigen Leistungen gewann er 3 CACC und 2 Res-CACC. Das letzte CACC, was er für den Coursing-Champion gebraucht hätte, schnappte ihm im Alter von fast 8 1/2 Jahren sein Mitbewohner Dari vor der Nase weg.

Whippet Candy 15 Jahre alt
Candy mit 15 Jahren

Candy im Alter

Als Candy älter wurde, wurde er nicht nur immer schrulliger, er entwickelte auch eine Niereninsuffizienz sowie eine Herzklappeninsuffizienz. Diese verschlechterten sich zum Glück mit angepasster Fütterung und Nahrungsergänzungsmitteln nur sehr langsam.

Die Fütterung wurde allerdings immer abenteuerlicher. Hatte er bereits als Welpe schlecht gefressen, wurde die angemessene Ernährung mit der Zeit zu einer echten Herausforderung. Hühnerhälse sind bei einer Niereninsuffizienz nun mal kein geeignetes Futter. In der Zeit lernte ich sehr viel über die notwendige Zusammensetzung von Nierenfutter und mit welchen Tricks man eine alten, kranken Hund zum Fressen überreden kann. Dabei war es nicht etwa so, dass er nicht fressen wollte, nur halt nicht das, was er gerade im Napf vorfand. In der Zeit, als auch Loriot schlecht fraß, haben die beiden gern getauscht – Problem gelöst!

Candy erreichte bei erstaunlich guter Gesundheit, wenn auch rappeldünn, ein Alter von 17 Jahren und fast 3 Monaten.

Whippet Candy mit 15 Jahren
Whippet Candy mit 15 Jahren
Candy mit 15 Jahren